Friday 25 January 2013

DER TOD AUS HEITEREM HIMMEL: SO SIEHT DER KRIEG DER ZUKUNFT AUS



Aktualisiert am Freitag, 25.01.2013, 09:48 · von FOCUS-Online-Autor Harald Wiederschein  

FOCUS Online Superbombe, Kampf-Jets und Drohnen: Töten, zerstören und drohen mit Hightech-Waffen
Die USA nutzen sie im „Krieg gegen den Terror“: Jetzt will auch die Bundesregierung bewaffnete Drohnen anschaffen. Der Trend zu vollautomatisierten Systemen ist unaufhaltsam – und wirft neue Fragen zur Kriegsführung auf.
Fast lautlos umkreisen die propellergetriebenen, unbemannten Flugkörper ihre Ziele, aus Höhen von zehn Kilometern und mehr registrieren ihre elektronischen Augen alles, was sich selbst in den unzugänglichsten Bergregionen Afghanistans und Pakistans abspielt. „Predator“ (zu Deutsch: „Raubtier“) oder „Reaper“ („Sensenmann“) lauten die Namen der an Rieseninsekten erinnernden Maschinen, deren Flügel teilweise Spannweiten von mehr als 20 Metern erreichen. Mit Bomben und Raketen bestückt bringen sie den Tod buchstäblich aus heiterem Himmel: In Afghanistan, Pakistan, dem Irak oder dem Jemen haben die USA bislang Hunderte Angriffe mit unbemannten Drohnen durchgeführt.

Was den Amerikanern bereits seit mehr als einem Jahrzehnt zur Verfügung steht, hätten deutsche Militärs auch gerne. Jetzt hat sich auch die Bundesregierung dafür ausgesprochen, die Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen auszurüsten. Die Frage ist allerdings, wo diese künftig zum Einsatz kommen sollen. „Die Bundeswehr wird voraussichtlich bis 2014 vom Hindukusch abgezogen sein und ein neues Afghanistan ist nicht in Sicht“, sagt Niklas Schörnig von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Doch nur unter den dortigen Voraussetzungen – der Luftraum ist gesperrt, keine gegnerische Luftwaffe und Luftabwehr vorhanden – erscheint der Einsatz bewaffneter Drohnen überhaupt sinnvoll.

Ausdauernder als jeder Kampfjet

Trifft ein solches Szenario allerdings zu, dann sind die Vorteile von Predator & Co. gegenüber bemannten Flugzeugen enorm. „Heutige Drohnen sind in der Lage, bis zu 36 Stunden am Stück bestimmte Ziele oder Vorgänge zu beobachten, da sich das am Boden befindliche Steuerpersonal im Schichtdienst abwechseln kann“, erklärt Marcel Dickow von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. „Ein normaler Kampfjet-Pilot hat dagegen spätestens nach fünf bis sieben Stunden seine Belastungsgrenze erreicht. Zudem setzt er sich einem deutlich höheren Risiko aus als Soldaten, die ein unbemanntes Flugobjekt vom Boden aus steuern.“

Mit Waffen ausgerüstet werden fast ausschließlich sogenannte MALE-Drohnen, die in mittleren Flughöhen von zehn bis 15 Kilometern im Einsatz sind. Zu ihnen zählen der „Predator“ und der ursprünglich als „Predator B“ bezeichnete „Reaper“. Mit optischen Sensoren sowie Infrarot und Radar können sie sich Tag und Nacht orientieren und Ziele erfassen. In noch größerer Höhe unterwegs sind HALE-Drohnen wie der „Global Hawk“. „Diese Flugkörper sind unbewaffnet und dienen der Signalaufklärung, indem sie etwa den Funkverkehr überwachen oder Handys orten“, erläutert Dickow. Und dann gebe es noch die kleineren taktischen Drohnen, die lediglich bis auf 3000 Meter Höhe aufstiegen und auf Sicht oder per Funk geflogen würden.
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Kampfdrohnen statt Soldaten: Der Tod aus heiterem Himmel: So sieht der Krieg der Zukunft aus –

Aktuell setzt die Bundeswehr in Afghanistan nur Aufklärungsdrohnen ein – die von Israel geleaste „Heron 1“. Bis zum voraussichtlichen Abzug 2014 dürfte das auch so bleiben. Für die Zeit danach sieht Dickow im Wesentlichen zwei Optionen: „Als Zwischenlösung nach der Heron halte ich den Erwerb der Predator B für die wahrscheinlichste Variante. Ob es dabei bleibt oder ob nach 2020 – was ich für sinnvoll halte – Deutsche zusammen mit Briten und Franzosen ein eigenes Drohnensystem entwickeln, das auch nicht notwendigerweise bewaffnet sein muss, wird abzuwarten sein.“

Dass die Bundeswehr mit dem Einsatz bewaffneter Drohnen Gefahr läuft, das Völkerrecht zu brechen, steht wohl weniger zu befürchten. Schließlich dient ihre Anschaffung nicht dem Zweck, gezielt Terroristen zu liquidieren, sondern die eigenen Soldaten zu schützen. „Der Predator kann durchaus völkerrechtskonform eingesetzt werden“, bestätigt auch Schörnig. Fragwürdiger sei da schon, ob sein Erwerb wirklich notwendig sei, oder ob da nicht vielmehr Prestigedenken dahinterstehe, militärisch mit anderen großen NATO-Staaten in einer Liga zu spielen. Das Hauptproblem sieht der Experte sowieso an anderer Stelle: „Es ist dringend notwendig, eine Debatte über zukünftige Technologien zu führen.“

Darf eine Maschine über Leben und Tod entscheiden?

Denn das Neueste vom Neuen sind Predator & Co. inzwischen keineswegs mehr. „Die Technologie der heutigen Drohnen ist mindestens zehn Jahre alt“, sagt Schörnig. Doch die Entwicklung gehe längst weiter – hin zu noch viel stärker autonom handelnden Systemen. „In etwa 20 Jahren wird es wohl erstmals unbemannte Kampfflugzeuge geben“, bestätigt auch Dickow. Im Moment sei die Übertragungsdauer von Steuersignalen mit ein bis zwei Sekunden einfach zu lange, um Drohnen auch bei Luftkämpfen zu manövrieren. Deshalb arbeite man daran, dass die Flugobjekte stärker alleine agieren können – zum Beispiel wenn es gilt, Freund und Feind zu unterscheiden oder je nach Situation das Feuer zu vermeiden oder zu eröffnen.

www.focus.de › WissenTechnik 

ENGLISH VER.

They use in the U.S. "war on terror": Now the federal government wants to acquire armed drones. The trend towards fully automated systems is unstoppable - and raises new questions about the conduct of war.
Almost silently circle the propeller-driven, unmanned missiles their goals, from heights of ten kilometers and more of their electronic eyes register everything that happens even in the most remote mountain regions of Afghanistan and Pakistan. "Predator" (German for "predator") or "Reaper" ("Reaper"), the names of the machines resembling giant insects, whose wings are, at a span of more than 20 meters. Equipped with bombs and missiles they kill literally out of the blue: In Afghanistan, Pakistan, Iraq and Yemen, the U.S. has been performed hundreds attacks by unmanned drones.

What the Americans for more than a decade is available, the German military would also have liked. Now the federal government is in favor of equipping the army with armed drones. The question is where these are to be used in the future. "The army is expected to be withdrawn from Afghanistan by 2014 and a new Afghanistan is not in sight," says Niklas Schörnig of the Hessian Foundation for Peace and Conflict Studies. But only on the local conditions - the airspace is closed, no enemy air force and air defense available - the use of armed drones appears even make sense.

More persistent than any fighter jet

To meet such a scenario, however, the advantages of Predator & Co. against manned aircraft are enormous. "Today's drones are able to watch up to 36 hours at a certain objectives or operations, as the are on the ground control staff may rotate in shifts," said Marcel Dickow of the German Institute for International and Security Affairs in Berlin. "The average fighter pilot, however, has achieved within five to seven hours of its limits. In addition, it is composed of a much higher risk than soldiers who control an unmanned flying object from the ground. "

Equipped with weapons are almost exclusively called MALE drones, which are medium-haul of ten to 15 kilometers in use. They include the "Predator" and originally as "Predator B" called "Reaper". With optical sensors and infrared and radar they can orient themselves day and night, and capture objectives. In an even greater height traveling HALE UAVs like the "Global Hawk" are. "These missiles are unarmed and are used for signal intelligence by monitoring radio traffic about the sites and cell phones," said Dickow. And then there was still the smaller tactical drones, which rose only up to 3000 meters and on sight or were flown by radio.

1 comment:

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