Friday 18 January 2013

Fußball / Bundesliga




17.01.2013

Rummenigge über Guardiola: "Ein Trainer, kein Superstar"

Rummenigge verspricht sich vom Guardiola-Deal eine "erfolgreiche Ära". Der Neue bekommt viel Lob - aber nicht die ganze Macht.
Lupe
Der Trainer und sein Boss: Pep Guardiola (r.) und Karl-Heinz Rummenigge
Vom FC Bayern berichten Martin Hoffmann und Christian Ortlepp
München - Karl-Heinz Rummenigge hatte vier Worte im Gepäck.
Nicht irgendwelche, sondern die ersten von Josep Guardiola in deutscher Sprache überlieferten: "Wie geht es Jupp?"
Eine Frage, die den Bayern wichtig war auf dieser ersten Pressekonferenz nach der offiziellen Verkündung, dass Jupp Heynckes zum Saisonende von Josep Guardiola abgelöst wird. ( BERICHT: Guardiola-Ankunft verschoben)
Ein Termin, den der Vorstandschef zu reichlich Triumphgeheul hätte nutzen können.
Stattdessen wurde der große Coup mit leisen Tönen nachbereitet - in denen auch das Befinden des scheidenden Coachs seinen Raum erhielt. "Ich habe keine Lust darauf, dass wir uns abfeiern lassen", sagte Rummenigge.

"Keine große Show"

"Keine große Show" wolle man mit Guardiola veranstalten, erklärte Rummenigge, der bei der Gelegenheit auch klarstellte, dass der ehemalige Barca-Trainer nicht vor dem Ende der Spielzeit vorgestellt werde.
"Er wird in New York bleiben und möchte die Arbeit der laufenden Saison nicht in irgendeiner Weise stören." Guardiola sei sehr wichtig, "dass die Rückrunde erfolgreich wird". Er konzentriert sich derweil darauf, die deutsche Sprache zu lernen und die Bundesliga von Übersee aus intensiv zu verfolgen.

Trainer statt Superstar

Der Erfolgscoach drängt sich nicht in den Vordergrund, er konzentriert sich auf seine Aufgaben – es sind diese Dinge, die der FC Bayern an seinem neuen Trainer schätzt. ( EINWURF: Ein großer Tag - auch für die Bundesliga)
"Der FC Bayern hat nicht den Superstar gesucht", sagte Rummenigge, "der FC Bayern hat einen Trainer gesucht." Einen Trainer, mit dem man "eine erfolgreiche Ära einleiten" wolle. Und Rummenigge ist überzeugt, dass das mit Guardiola klappen wird.
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Oder, in der unnachahmlichen Rummenigge-Diktion: "Es gibt keine Bedenken, dass da irgendwas nicht gelingen wird, dass wir am Ende des Tages nicht zum Erfolg kommen."

Kein neuer Trainerstab

Man müsse nur fünf Minuten mit "Pep" am Tisch sitzen, "dann merkt man, was für ein toller Typ das ist, was für eine unglaubliche Aura und Ausstrahlung er hat."
Rummenigge ist außerdem "erstaunt, wie gut er den deutschen Spielermarkt kennt." Wenngleich er keine Auskunft darüber geben konnte oder wollte, wen genau Guardiola hier für seinen neuen Klub im Auge hat. ( Die Reaktionen auf die Guardiola-Verpflichtung)
Verkünden konnte der Bayern-Boss dafür, dass Guardiola "Stand heute zwei Mitarbeiter" mitbringen wolle, aber keinen ganzen Trainerstab: "Er hat kein Problem damit, mit den erstklassigen Leuten weiterzuarbeiten, die unser Vertrauen haben."

Geld als Nebensache

Die Strukturen, die der Klub Guardiola zu bieten haben, waren eben auch ein entscheidender Faktor für den Deal gewesen.
"Wenn es nur ums Geld gegangen wäre, dann hätten wir keine Chance gehabt", erklärte Rummenigge mit Blick auf die potente Konkurrenz in London, Manchester und anderswo.
Schweinsteiger: "Guardiola hat eine erfolgreiche Vita"
Freilich werde Guardiola auch in München "ein paar Euro" verdienen. Konkrete Zahlen, "Sport" aus Spanien berichtet von 17 Millionen Euro Jahresgehalt brutto, nannte Rummenigge freilich nicht.

Nicht mit Haut und Haaren

Der Vorstandschef stellte auch noch klar, dass der FC Bayern sich dem Mann aus Santpedor nicht mit Haut und Haaren verschreiben werde.
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Guardiola bekomme die "Lufthoheit über Training, Taktik und Aufstellung", das schon.
In Transferfragen behalte aber der Vorstand die Federführung, wenngleich "jeder Transfer eng mit dem Trainer diskutiert wird."

"Toller Abschied" für Heynckes

Der noch amtierende Coach Jupp Heynckes hält Guardiola nach Auskunft Rummenigges übrigens für eine "erstklassige und wunderbare Wahl".
Und er könne sich auch darauf verlassen, dass seine Spieler nun vor lauter Pep-Euphorie nicht das Meister-Werden vergessen:
Die Notwendigkeit, "Jupp Heynckes einen tollen Abschied zu bereiten", betonten Rummenigge und die nach ihm sprechenden Philipp Lahm und Manuel Neuer konservativ geschätzte zehn Mal.
Es ist ihnen ebenso wichtig wie Guardiola, dass es Jupp noch eine Weile gut geht.

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